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Fichtes Reden an die Deutsche Nation – Hat Mitteleuropa noch eine Aufgabe?

Im Winter 1807/8 hatte Napoleon Deutschland besetzt. Mitten in Berlin am Sonntagnachmittag versammelte sich regelmäßig eine verhältnismäßig kleine Schar von Zuhörern in der Akademie, um den mutigen Geisteshelden Johann Gottlieb Fichte zu erleben in seinen 14 Vorträgen der „Reden an die deutsche Nation“. Unter den Zuhörern sind sicher auch Spitzel, auf den Straßen patrouillieren die französischen Soldaten, viele Menschen wurden verhaftet. Aber Fichte schützte sein unerhörter Mut. Er redete vor einer Anzahl von Menschen, aber durch sie zum ganzen Volk. Fichte wollte nie schön-geistige Vorträge halten, die nur ein feingeistiger Zeitvertreib für höhere Bildungsschichten wären, sondern er wollte auf den Willen und das Gemüt einwirken. Er wollte die Menschen verändern, erheben, begeistern zur Tat. Schon damals konstatierte er, dass nur wenige Menschen fähig seien, sich zu Idealen zu erheben und sich zu bemühen danach zu handeln. Über die anderen, die dieser Fähigkeit ermangeln sagte er gnädig: „Über jene wolle die gütige Natur walten, und ihnen zur rechten Zeit Regen und Sonnenschein, zuträgliche Nahrung und ungestörten Umlauf der Säfte, und dabei-kluge Gedanken verleihen!“ Weiterlesen

Der Manichäismus – welche Bedeutung hat Manis Impuls für die Zukunft?

Von Anbeginn gab es im Christentum zwei Strömungen. Es gab das exoterische Christentum und das esoterische Christentum. Die erste Strömung des Christentums wird besonders vertreten durch Petrus und überhaupt durch die Apostel. Daneben tauchen auch im Evangelium geheimnisvolle Gestalten auf, die scheinbar wie unterirdisch, außerhalb der Öffentlichkeit, als Jünger den Christus begleiten. Diese Menschen verkörpern das esoterische Einweihungsprinzip im Christentum. Da ist Nathanael, der ein hoher Eingeweihter der Juden ist, dann taucht auch im Johannesevangelium Nikodemus auf, ebenfalls bezeichnet als ein geistiger Führer der Juden. Josef von Arimathia gehört zu dieser Strömung und in gewissem Sinne auch Paulus. Dann wird der Jüngling zu Nain vom Tode erweckt, was wiederum ausdrückt die Einweihung durch den Christus selbst, noch vor Lazarus. Dann natürlich Johannes der Evangelist. Diese Jünger bleiben alle vom Geheimnis umweht. Damit beginnt ein Strom, der wie unterirdisch das Christentum begleitet.

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Die Akademie von Gondischapur und unsere Zeit

Vortrag, F.Affeldt

Im Anschluss an den letzten Vortrag möchte ich noch einmal das Zitat Rudolf Steiners über das Geheimnis des Bösen in unserer Zeit vorlesen:

 „Jetzt, wo der Christus wiederum im Ätherischen erscheinen soll, wo wiederum eine Art Mysterium von Golgatha erlebt werden soll, jetzt wird das Böse eine ähnliche Bedeutung haben wie Geburt und Tod für den vierten nachatlantischen Zeitraum. Im vierten nachatlantischen Zeitraum entwickelte der Christus Jesus seinen Impuls für die Erdenmenschheit aus dem Tode heraus. Und man darf sagen: Aus dem erfolgten Tode heraus wurde das, was in die Menschheit einfloss. – So wird aus dem Bösen heraus auf eine sonderbare, paradoxe Art die Menschheit des fünften nachatlantischen Zeitraums zu der Erneuerung des Mysteriums von Golgatha geführt. Durch das Erleben des Bösen wird zustande gebracht, dass der Christus wieder erscheinen kann, wie er durch den Tod im vierten nachatlantischen Zeitraum erschienen ist.“ 1 Weiterlesen


1  GA 185, S. 102f

Das Rätsel des Bösen

Vortrag, F.Affeldt

Die Frage nach dem Wesen und Ursprung des Bösen gehört zu den großen Rätselfragen der Menschheit. Die Mythologien vieler Völker beschäftigen sich damit und geben Antworten in großen Bildern. Die Bibel selbst ist voll von den gewaltigen Bildern des Sündenfalls, des Wirkens des Bösen in der Apokalypse und seines Unterganges. Unzählige Philosophen sind dem Rätsel des Bösen nachgegangen und versuchten seinen Ursprung zu ergründen. Weiterlesen

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